Willys-TYPE MB

1941 - 1945

Der Name Jeep ist mindestens vier Jahre älter als das Auto. Denn schon seit 1936 lachen die Bürger der USA über den kuriosen Hund „Eugene the Jeep“, der in den Comics von E.C. Segar neben „Popeye“ als vierdimensionaler Orchideen-Fresser mit elektrischem Schwanz eine bizarre Nebenrolle spielt.

Die Geschichte des real existierenden Jeep beginnt 1937, als die kleine Firma Bantam der US-Army einen kleinen ¼ Ton Truck 4x4 als Militärfahrzeug vorstellt. Daraufhin schickt das US-Quartermaster-Corps eine Ausschreibung an 135 Firmen, sie sollen 49 Tage später einen kleinen Geländewagen vorstellen. Nur drei davon nehmen teil: Bantam, Willys Overland und Ford. In dieser Reihenfolge stellen sie ihre Prototypen im November 1937 vor, und am Ende gewinnt der Willys Overland mit dem stärksten Motor die Partie.

Alle drei bauen ab 1941 das gleiche Auto, aber mit 281.448 Einheiten ist Ford natürlich Hauptlieferant, Bantam verschwindet nach 2643 Exemplaren von der Bildfläche. Aber Willys Overland führt nach 2643 Army-Trucks ab Kriegsende die Fertigung des Jeep in friedliche Zeiten. Das schon 1945 lieferbare Zivilmodell heißt Jeep CJ (Civil Jeep) und ist damals für 1090 Dollar zu haben – aber heute kaum für das Zehnfache.

Die fundamentalen Elemente des siegreichen Kriegers bleiben in Friedenszeiten zum großen Teil noch lange erhalten. Bei der Technik sind das der Kastenrahmen und die beiden starren Achsen, die erst nach Jahrzehnten ihre Blattfedern zu Gunsten von Schraubenfedern ablegen. Und beim Design können die fernen Nachkommen zum bald 90. Geburtstag des Army-Jeeps immer noch eine starke stilistische Verwandtschaft mit dem Urtyp von Willys-Overland vorzeigen.

Was hingegen die Leistung betrifft, so wird der Urvater Willys-Jeep MA mit 61 PS (45 kW) von seinem jüngsten Enkel dem Jeep Wrangler JL mit 272 PS (200 kW) übertroffen und das Sondermodell Wrangler JL Rubicon 392 trumpft  seit 2021  sogar mit einem 6.4 Liter Hemi V8 und 470 PS auf. Selbstverständlich für etwas mehr als 1090 Dollar.